Gründer Mami | Vierfachmama Tracy über Zweisprachigkeit im Alltag und die Entwicklung von Kinder-Apps

Von Published On: 9. April 2020Kategorien: Familie, Kooperation, Mama0 Kommentare

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Tracy ist als vierfache Mama in der Kölner Innenstadt eine Ausnahmeerscheinung. Durch knappen Wohnraum lässt sich die Großfamilie aber nicht einschränken. Im Gegenteil, ihre Kinder sind mittlerweile davon überzeugt, dass das Zimmer teilen eine coole Sache ist. Das spiegelt eigentlich ganz gut Tracys Einstellung wider: Immer positiv denken.

Überhaupt sprüht Tracy nur so vor Optimismus und Tatendrang. Neben dem ausfüllenden Mama-Job, ihrer Dozententätigkeit an einer Kölner Hochschule und ihrer Beratungsfirma hat Tracy nun zwei bereits vor vielen Jahren von ihr entwickelte Apps reaktiviert. Mit „Toms Buch“ und „Toms Uhr“ spielen Kinder im Vorschul- bis Grundschulalter mit Sprache. Wir haben mit Tracy über das Aufwachsen in Zweisprachigkeit, feste Medienzeiten und ihre Apps gesprochen.

Bilinguales Großfamilienleben

Mit ihrem Partner Axel hat sich Tracy den Traum der Großfamilie erfüllt. Tracys erste Tochter kam vor 12 Jahren noch während ihres Studiums zur Welt. Der jüngste Spross ist heute vier. Dazwischen gibt es zwei weitere Mädchen (6 und 10).

Tracy wollte immer viele Kinder haben, das war ihr ganz früh klar. Ihre Mutter stammt aus Irland und hat sieben Geschwister. Sie selbst hat eine Schwester, und mit deutschen Vater und irischer Mutter sind die Mädchen konsequent zweisprachig aufgewachsen. Als Kindergartenkind fand sie das blöd, denn ihre Mama war anders als die anderen Mütter. Mit Eintritt in die Schule änderte sich ihre Einstellung und sie empfand es als Riesenglück, zwei Sprachen zu verstehen. Schon als junge Schülerin einer Fremdsprache wie einer Muttersprache mächtig zu sein, gab ihr Selbstvertrauen. Das ist der Grund, weshalb sie sich bereits während ihrer ersten Schwangerschaft vor zwölf Jahren Gedanken machte, wie ihre eigenen Kinder ebenfalls zweisprachig aufwachsen können. Da Tracys Kinder in Deutschland geboren sind und beide Eltern zu Hause deutsch sprechen, war das in der Umsetzung nicht immer leicht. Und weil Tracy neben dem Mama sein weiterhin in ihrem Beruf arbeiten wollte, kamen über die Jahre Au Pair Mädchen zur Familie ins Haus – immer aus einem englischsprachigen Land.

Die Oma spricht konsequent und ausschließlich mit ihren Enkelkindern englisch. Hier besteht die Notwendigkeit der Verständigung und außerdem die emotionale Bindung. Heute verstehen alle vier Kinder gut Englisch und können sich verständigen.

Tracy hat wie jede Mama nicht immer und überall Zeit zum Vorlesen. „Früher hab ich meiner ältesten Tochter Bilderbücher für den iPod eingesprochen und durch ein Klingeln signalisiert, wann es Zeit ist, umzublättern,“ erzählt Tracy.

 

Digital Natives

Auslöser für die Entwicklung einer ersten App war zu Beginn Axels Begeisterung für Technik. Er hat „Toms Uhr“, eine kindlich gestaltete, einfache App um die Uhr kennenzulernen, selbst programmiert. „Eine App ist das perfekte Medium, um Sprache, Bild und Interaktion miteinander zu verbinden,“ so Tracy.

 

 

Digitale Medien sind und waren im Familienalltag immer für die Kinder zugänglich und aus diesem Grund auch nie etwas Besonderes. Zwar wurde der Konsum durch festgelegte Medienzeiten gemäßigt, und nur pädagogisch wertvolle Apps wurden zugelassen, aber eine Reglementierung war nie wirklich notwendig.

„Durch die vielen Hobbies meiner Kids war Langeweile und der Drang nach Berieselung über den Bildschirm nicht groß. Die waren einfach immer beschäftigt.“

 

 

 

Toms Buch

Nachdem der erste Testballon funktionierte, wollte Tracy den Fokus noch mehr auf das Erlernen einer Sprache legen. Zu diesem Zeitpunkt gab es auf dem Markt keine Apps dieser Art und auch heute ist das Angebot mager. Tracy fand keine guten Materialien, um die englische Sprache bei den Kindern spielerisch zu unterstützen. Zudem gab es das Problem der Motivation.

Außerdem wollte Tracy das Thema Emotionalität durch die Stimme der Bezugsperson

aufgreifen. „Wenn Mama und Papa oder Oma und Opa die Geschichte auf Englisch vorlesen, ist das etwas Besonderes. Werbefrei musste die App außerdem sein und kindgerecht.“ Entstanden ist eine handgezeichnete Bilderbuchgeschichte in einfachen Sätzen, in dem schon die kleinsten User den kleinen Bären Tom durch seinen Tag begleiten. Vom Aufstehen bis zum zu Bett gehen. Vorgelesen wird die Geschichte auf deutsch und auf englisch. Die Erwachsenen können die Sätze in der App selbst mit einem Klick aufzeichnen und abspielen.

Illustriert wurde die Geschichte von Renate Nitsche, die jahrelang für den Heye Verlag insbesondere für die Geschichten von Helme Heine tätig war.

 

 

Zweisprachigkeit im Alltag

Laut einer Studie des Vereins für frühe Mehrsprachigkeit gibt es in Deutschland bereits über 1000 bilinguale Kindertagesstätten, Tendenz steigend.

Tracys Ziel ist es, andere Eltern dabei zu unterstützen ihre Kinder zweisprachig aufwachsen zu lassen. Die digitale Form des Lernens ist dabei vor allem praktisch. Durch den spielerischen Umgang mit der zweiten Sprache gewöhnen sich die Kids ganz nebenbei an den Klang und erfassen mit der App rund 70 Worte und Ausdrücke des kindlichen Alltags.


Tracys Apps als Download im iTunes Store

Toms Buch – die mehrsprachige Vorlese App

2,39€

Toms Uhr – Die App zum erlernen der Uhr

2,29€

Charlotte Hildebrand
2013 wurde ich Mama eines Mädchens und war damals im Alter von 29 die erste Mama in meinem engeren Freundeskreis. Glücklicherweise habe ich im Vorbereitungskurs zwei tolle, werdende Mamas kennengelernt. Wir konnten uns von Sekunde eins an bis heute über das Muttersein austauschen. Und das war für mich zehn Mal wichtiger als jeder Elternratgeber. 2016 kam ein zweites Mädchen dazu und beide fordern mich ebenso, wie sie mich unheimlich glücklich machen. Ich habe Media Management studiert und danach bei einem großen Musiklabel in Köln gearbeitet. Seit der Geburt meiner ersten Tochter bin ich selbstständige PR Frau, Online Marketing Consultant und Dozentin. Ich liebe es, Musik zu entdecken und auch selbst zu machen. Zu Hause geht das am besten am Klavier oder an der Gitarre und mit meiner Stimme. Kein Wunder also, dass auch meine Mädchen ständig ein Lied auf den Lippen haben.

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