Was koch ich morgen? 5 kulinarische Ideen, die euch easy durch die Woche bringen

Von Published On: 25. Juni 2018Kategorien: Gastbeitrag, Mama, Rezept0 Kommentare

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Was koche ich heute nur? Das fragte ich mich in den letzten Wochen von Tag zu Tag. Du musst wissen, dass ich echte Schleckermäulchen zuhause habe, die ungern Neues probieren und allen Lebensmitteln mit der Farbe Grün äußerst skeptisch gegenüberstehen. Im Beikost-Alter fing noch alles ganz prima an. Aber mit knapp drei Jahren begannen die Schwierigkeiten. 

„Er probiert einfach alles!“ schwärmte ich damals von Jimmy, der sich munter gedünsteten Broccoli ins Mündchen schob. Nun isst das Kind nur Paprika und Tomaten, anderes Gemüse verweigert es und schon das Wort Broccoli bereitet ihm Magenschmerzen. Meine Tochter ist ähnlich, nur mag sie lediglich Gurken und Karotten. Eine einzige Schnittmenge sind Pfannkuchen mit Schokocreme. Der Kleinste ist erst zwei und mag noch alles. Du kannst dir vorstellen, dass ich die Quadratur des Kreises berechnen müsste, um jeden Tag eine gesunde Mahlzeit auf den Tisch zu bringen, die alle mögen.

Mittlerweile habe ich so ein paar Gerichte, die mit Ketchup gewürzt oder mit einer Aussicht auf Nachtisch den Weg in die Münder finden. Und weil ich gemerkt habe, dass Kinder gar nicht so wild auf eine abwechslungsreiche Speisekarte sind, habe ich mir jetzt den ewigen Speiseplan ausgedacht. Ich weiß, Kinder sollen viele verschiedene Dinge probieren, damit sie diese irgendwann mögen. Daher experimentieren Anton und ich am Wochenende so richtig rum. Unter der Woche allerdings geht’s bei uns geregelt zu und davon erzähle ich dir nun.

 

Montag: Nudeltag

Du wirst ähnliche Erfahrungen gemacht haben, aber Nudeln gehen tatsächlich immer. Also ist Montag unser Nudeltag. Ich koche eine große Portion in verschiedenen Formen und dazu gibt es dann eine Tomatensoße, die ich selber mache. Dafür brate ich Zwiebeln an, gebe Tomatenmark und Zucker in den Topf und röste alles kurz durch. Dann kommt dazu eine Flasche passierte Tomaten. Das koche ich abermals auf und würze es anschließend mit Salz, Pfeffer, Oregano, Petersilie. Am Ende kommt noch ein Schuss Sahne oder Frischkäse rein. Damit es nicht langweilig wird, gibt es den Nudeltag noch in abwechselnden Alternativen:

Alternative 1: Zu den Zwiebeln hobele ich Karotte oder Zucchini, die Kinder merken das kaum

Alternative 2: Zu den Zwiebeln gebe ich Hackfleisch, dann wird es eine Bolognese

Alternative 3: Die Nudeln kommen nach dem Kochen noch leichtal dente in eine Auflaufform, die Soße in Variation 1, 2 oder 3 gebe ich darüber und bestreue das Ganze mit geriebenem Käse oder lege Mozzarella drauf. Das backt dann 30 Minuten bei 150 Grad im Ofen – fertig ist der Nudelauflauf.

Wem das Ganze langweilig wird, der macht eine Lasagne oder Spaghetti Carbonara.

Zum Vorbereiten: Damit das Essen schneller auf dem Tisch steht, kannst du die Tomatensoße in großer Portion kochen und in der Glasflasche einfrieren. So hast du dieses Gericht und seine Variationen immer parat.

 

Dienstag: Suppenliebe

Eine Suppe läuft bei den Kindern immer gut, weil ich sie fein püriere. Da mogele ich dann richtig viel Gemüse rein, das haben sie bisher noch nicht gemerkt. Für die Grund-Suppe brate ich Zwiebeln an und gebe ein paar klein geschnittene Kartoffeln, ein paar Möhren, ein Stück Sellerie und etwas Zucchini dazu, fülle es mit Brühe auf und lasse es 20 Minuten köcheln. Dann wird alles durchpüriert und mit Salz, Pfeffer, Sahne oder Frischkäse und Kräutern abgeschmeckt. Dazu gibt es Wienerle in kleinen Stücken. Wir nennen diese Suppe der Jahreszeit entsprechend Herbst-, Winter-, Frühlings- oder Sommersuppe.

Alternative 1: ein paar Kartoffeln, dazu einen Broccoli, alles pürieren und abschmecken wie vorher. Als Beilage gibt es Buchstabennudeln

Alternative 2: ein paar Kartoffeln und Blumenkohl, alles pürieren und abschmecken wie vorher. Als Beilage gibt es geröstete Schinkenwürfel

Alternative 3: ein paar Kartoffeln und Erbsen, alles pürieren und abschmecken wie vorher. Als Beilage gibt es Backerbsen

Zum Vorbereiten: auch die Suppe lässt sich in großen Mengen kochen und dann portionsweise einfrieren.

 

Mittwoch: Pizza à la Mama

Grundlage hierfür ist ein selbstgemachter Pizzateig. Für den brauchst du

  • 300 Gramm (Dinkel-)Mehl
  • ca. 150 Gramm Wasser
  • 2-3 EL Olivenöl
  • frische Hefe oder ein Päckchen Trockenhefe
  • Zucker/Salz

Alle Zutaten in die Küchenmaschine geben und mit dem Knethaken durchkneten lassen. (Die frische Hefe vorher in einem Teil der 150 Gramm Wasser auflösen und mit der Gabel verrühren, dazugeben). Ist der Teig zu nass, etwas Mehl einstreuen. Ist er zu trocken, einen kleinen Schuss Öl dazu geben. Dann lässt du ihn mit etwas Mehl bestreut eine halbe bis ganze Stunde an einem warmen Ort (oder im Ofen bei 50 Grad) gehen, rollst ihn aus und legst ihn auf ein Blech.

Außerdem machst du eine Tomatensugo aus passierten Tomaten, Salz, Pfeffer und Gewürzen. Daraus mache ich dann zum Beispiel eine Pizza, die ich für Jimmy mit Paprika und Käse belege, Luise mag nur Tomaten. Für mich kommen Sardellen, Gemüse nach Vorrat und Kapern drauf. Selbstverständlich kannst du auch einfach einen fertigen Teig kaufen, aber mit etwas Übung hast du den selbstgemachten in nur fünf Minuten zubereitet und der ist leckerer und günstiger.

Als Alternative 1 mache ich aus dem Pizzateig einen Lauchkuchen. Dafür lege ich ihn in eine runde Form, brate Lauch an, gebe diesen auf den Teig und fülle eine durchgequirlte Flüssigkeit aus 200 ml Milch, 2 Eiern, Salz und Pfeffer (eventuell Sahne) drüber. Käse und Schnittlauch runden das Ganze ab.

Als Alternative 2 mache ich aus dem Teig einen Flammkuchen, bestreiche ihn mit Creme fraîche und gebe Speckwürfel und Zwiebeln drauf. 

Als Alternative 3 mache ich eine Pizzarolle. Alles wie im Grundlagenrezept, die Pizza anschließend zu einer Rolle wickeln und zu einem Kreis zusammenlegen.

Als Alternative 4 mache ich eine Quiche mit Zwiebeln und Ei.

Zum Vorbereiten: Du kannst auch diesen selbstgemachten Teig einfrieren. Lass ihn dafür nicht gehen, sondern pack ihn in eine Tüte und lege ihn in die Gefriertruhe.

 

Donnerstag: Reis oder Linsen

Für Reis hätte ich natürlich die tollsten Ideen mit vielen asiatischen Zutaten, aber da machen meine Kinder leider nicht mit. Also gibt es Risi Bisi, das ist Reis mit Erbsen und Mais, Chili con Carne oder angebratenen Reis mit Eiern. Für das Kinder-Chili brate ich Hackfleisch an, gebe eine Dose Mais und eine Dose Kidneybohnen dazu, würze es mit Paprika-Pulver, Salz und Petersilie und verfeinere es mit etwas Sahne oder Frischkäse. 

Außerdem habe ich mit den Kindern schon einmal Sushi gerollt, das ist auch nicht so schwer, wie es aussieht und du brauchst nur eine Sushi-Matte dafür.

Damit der Reistag nicht langweilig wird, variieren wir mit Linsen. Die sind natürlich am besten als Linsen mit Saitenwürstchen und Spätzle. Dafür gibst du grüne Linsen mit fein gewürfelten Karotten und etwas Sellerie in einen Topf, kochst alles mit Salz eine halbe Stunde in Brühe und würzt mit Essig ab. Würstchen warm machen und Spätzle kochen, da nehme ich fertige. 

Ich esse aber auch gerne rote Linsen mit diversem Gemüse, Sojasprossen und Kokosmilch. Und dann gibt’s da noch mein super tolles Kinder-Risotto mit Tomaten und Basilikum. Dafür 300g Milchreis in einem Wok anrösten und mit einer Flasche passierten Tomaten auffüllen, gar kochen und mit Mozzarella, Basilikum und Walnusskernen verfeinern, abschmecken und fertig!

 

Freitag: Mehlspeise

Freitag ist der Lieblingstag der Kinder, denn es gibt Pfannkuchen. Für die Kinder kommt Schokocreme oder Zucker-Zimt drauf. Ich belege meinen Pfannkuchen mit Käse und Kräutern. Für die Kinder gibt’s als Nachtisch Rohkost. Falls wir Pfannkuchen nicht mehr sehen können, was selten vorkommt, machen wir selbstgemachte Dampfnudeln mit Vanillesoße, Kaiserschmarrn oder Pancakes mit Ahornsirup. Für den Pfannkuchenteig vermische ich 180g Mehl, 250ml Milch, drei Eier, etwas Salz und backe den Pfannkuchen dann dünn in etwas Butterschmalz aus (Achtung, der erste gelingt nie!). Weil kein Zucker drin ist, kannst du ihn auch herzhaft essen.

Und, was sagst du? Natürlich kannst du dir immer neue Varianten ausdenken und alles halbe Jahr mal wieder den ganzen Plan umstellen. Aber für mich bedeutet diese gewisse Eintönigkeit eine große Erleichterung, denn ich bin vorbereitet, habe die meisten Sachen in der Tiefkühltruhe und im Vorratsraum und weiß auch immer, was ich einkaufen muss. Die Kinder freuen sich eigentlich immer, wenn sie aus der Schule und dem Kindergarten kommen und wir essen viel friedlicher zusammen als vorher. 

Nun wünsche ich dir guten Appetit und viel Spaß beim Essen mit deiner Familie. Das soll nämlich Spaß machen und darum ist jetzt Schluss mit Gemecker! Schau doch mal auf meinem Instagram-Account vorbei, da gibt’s immer mal leckere Rezepte – besonders für Süßes!

Bleib fröhlich und unperfekt, deine Laura

 

 

DIE AUTORIN

Laura lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Stuttgart und ist 34 Jahre alt, was sie an manchen Tagen immer noch ungläubig bestaunt. Weil sich das Mutterglück als nicht so selig machend herausstellte, wie es die Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs versprach und sie ihre verstörenden Erfahrungen mit humorlosen Müttern in der Krabbelgruppe verarbeiten musste, beschloss sie, alles in einem Blog aufzuschreiben. 

Hier findet ihr Lauras Blog HeuteistMusik, ebenso findet ihr sie auf Facebook , Instagram und Pinterest!

Heute ist Musik

Fotos: Laura Fröhlich

Titelbild: Verena fotografiert

Charlotte Hildebrand
2013 wurde ich Mama eines Mädchens und war damals im Alter von 29 die erste Mama in meinem engeren Freundeskreis. Glücklicherweise habe ich im Vorbereitungskurs zwei tolle, werdende Mamas kennengelernt. Wir konnten uns von Sekunde eins an bis heute über das Muttersein austauschen. Und das war für mich zehn Mal wichtiger als jeder Elternratgeber. 2016 kam ein zweites Mädchen dazu und beide fordern mich ebenso, wie sie mich unheimlich glücklich machen. Ich habe Media Management studiert und danach bei einem großen Musiklabel in Köln gearbeitet. Seit der Geburt meiner ersten Tochter bin ich selbstständige PR Frau, Online Marketing Consultant und Dozentin. Ich liebe es, Musik zu entdecken und auch selbst zu machen. Zu Hause geht das am besten am Klavier oder an der Gitarre und mit meiner Stimme. Kein Wunder also, dass auch meine Mädchen ständig ein Lied auf den Lippen haben.

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