Badezeit | Auf Tauchkurs mit Peppa Wutz

Von Published On: 10. Dezember 2020Kategorien: Familie, Gastbeitrag, Kooperation0 Kommentare

Peppa1.jpg

Anzeige – Es waren einmal vier kleine, rosa Schweine, die lebten in einem Haus auf einem Hügel. Da waren Mama Wutz, Papa Wutz, die kleine Peppa und ihr Bruder Schorsch. Tja, wer kennt sie heutzutage schon nicht, die Serie rund um das Schweinemädchen Peppa Wutz? Kinder lieben sie, Eltern… – fragen sich manchmal warum. Manchen ist Peppa auch viel zu frech. Ich empfinde das nicht so:

 

Ja, Peppa sagt manchmal ganz klar, dass sie nicht mit jemandem spielen will und Mama und Papa sollen sie ab und zu auch einfach mal in Ruhe lassen, weil sie mal etwas Zeit für sich braucht. Manch einer empfindet das als respektlos? Ich empfinde es als bemerkenswert schlau und reif. Peppa weiß, was sie will und braucht und kann das auch ausdrücken. 

 

Was wünscht man sich mehr für sein Kind, als dass es mit solch einem Selbstvertrauen ausgestattet ist? Richtig – Eltern, die ihm genau das Vertrauen und die Sicherheit geben, die es braucht, um so eine Selbstsicherheit aufzubauen. Peppa darf auch mal wütend, traurig oder eben frech sein – Mama und Papa Wutz lieben sie immer und geben ihr und ihren Gefühlen Raum. Es kommt also selbst für mich als Erwachsene nicht von irgendwo, dass die Serie aus Großbritannien mittlerweile seit unglaublichen 16 Jahren und mittlerweile auch schon in 180 Ländern läuft.

 

 

Aber was ist es, was unsere Kinder an der Familie Wutz (Wutz ist übrigens ein süddeutsches Synonym für Schwein) so fasziniert? 

 

Die Serie für Kinder ab 2 Jahren ist vom Inhalt her sehr simpel gehalten. Peppa findet sich in Alltagssituationen wieder, die jedes Kind kennt. Keine großen Soundeffekte, keine extremen Über-Animationen und nichts, was Kindern irgendwie Angst machen könnte. Stattdessen: Peppa beim Fahrrad fahren, Peppa im Schwimmbad oder passend zur aktuellen Saison auch: Abenteuer im Schnee, Peppa kauft einen Weihnachtsbaum und Peppas Wunschzettel an den Weihnachtsmann. Aber es gibt auch Folgen, in denen Peppa mal nicht so happy ist. Wo nicht alles so läuft, wie sie sich das vorstellt und wo der 3-Jährige Jeck, den ich zu Hause habe, dann ganz erstaunt und erleichtert feststellt, dass es nicht nur ihm so geht. Vielleicht ist das das Erfolgsgeheimnis der Serie? Simple Alltagssituationen, bei denen nicht alles nur verniedlicht wird, sondern es die üblichen Ups and Downs des Lebens eines Frischlings gibt, mit denen sich jedes Kleinkind identifizieren kann.

 

Glücklicherweise bewegen wir uns heutzutage in unserer Vorstellung von Erziehung weg von veralteten, wenig sinnvollen Glaubenssätzen und fragwürdigen Sprüchen gegenüber unseren Kindern, wie „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“, „stell dich nicht so an“ oder „ist jetzt kein Grund zum weinen“. Den meisten ist heutzutage wohl klar, dass jedes Gefühl eine 

Daseinsberechtigung hat und es Kindern vor allem in ihrer Entwicklung hilft, diesen Gefühlen auch Raum zu geben und sie nicht als falsch darzustellen. Schön ist es da zu sehen, dass eine wütende Peppa genauso liebevoll behandelt wird, wie eine gut gelaunte Peppa. Peppa kann nicht pfeifen und ist frustriert? Wer kennt das nicht, wenn nicht gleich was klappt und einen das wütend macht? Vielleicht fühlen sich kleine Kinder hier verstanden. Dann sehen sie, dass das völlig in Ordnung ist. Mama und Papa Wutz versuchen zu helfen, sprechen ihr ihre Gefühle aber nicht ab. Man muss ein bisschen üben, vielleicht auch mal eine Pause machen. Und dann? Klappt es plötzlich wie von selbst – man braucht nur die richtige Motivation. Natürlich gibt es zu so einer erfolgreichen Serie auch das passende Spielzeug.

 
 
 
 

Mein Minimann hier spielt am liebsten mit den Toomies Badesachen von Peppa Wutz. Eine Badeinsel mit Schorsch und seinem geliebten „Sausier“ und eine Peppa mit Einhorngefährt. Da Louis am liebsten im Wasser leben würde, ist es bei ihm zwar nicht nötig, aber für alle Kids, die nicht so gerne baden, kann das richtige Badespielzeug Wunder bewirken. Durch die aus der TV-Serie bekannten Figuren, bauen kleine Kinder Vertrauen im Umgang mit Wasser auf. Peppa und Schorsch schwimmen gerne und lassen sich vom Dino und dem Einhorn mit den Siebböden sogar die Haare waschen? Dann will ich das auch! So, wie bei der Serie, lernen Kinder auch bei diesem Spielzeug etwas – spritzen Peppa und Schorsch Wasser auf ihre Badetiere, treiben sie damit die drehende Einhornmähne oder die beweglichen Dinoschuppen an, was das Prinzip von Ursache und Wirkung für Kinder anschaubar macht. Spielsachen, die Kinder bereits aus Geschichten, wie denen der TV-Serie kennen, regen besonders zu Rollenspielen an, die wiederum die sozialen Fähigkeiten von Kindern fördern.

 

Dank Peppa Wutz gab es zwischen meinem Sohn und mir auch schon mal einen Running Gag, bei dem er mich über Wochen Lucy (Locke) getauft hat und er sich selbst den Namen Paula verpasst hat.

 

Über Rollenspiele verarbeiten Kinder nicht nur Erlebtes aus ihrem Alltag sondern auch Ängste. Sie lernen, sich in andere Rollen hineinzuversetzen und fremde Standpunkte zu verstehen.

 

Rollenspiele verbessern die Sprachfähigkeit und regen Fantasie und Kreativität an. Und für mich das allerwichtigste – Kinder lernen über das Beobachten und Nachspielen verschiedener Rollen, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Wenn das die side effects dazu sind, dass er sich ab und zu auch mal was „Freches“ abguckt und ich, „Mama Wutz“ ihn auch mal „in Ruhe lassen soll“, dann ist das für mich völlig in Ordnung. Und ich habe sogar auch was gelernt von dem lustigen Schweinequartett – Dinge nicht so perfektionistisch anzugehen nämlich. Es regnet in Strömen? Kein Weltuntergang. Ziehen wir eben Gummistiefel und Regensachen an und springen durch die Pfützen wie Familie Wutz. Das geht nicht immer, aber immer öfter.

Mit freundlichen Grüßen

Lucy & Paula

 
Maike Fröhlingsdorf
Maike lebt in Köln, ist freie Texterin und ist alleinerziehende Mama von Louis. Bevor sie Mama wurde, reiste sie viel durch die Welt und verfasste Texte zum Thema interkulturelle Kommunikation. Hier schreibt sie über das Mama sein, ihr Leben als Alleinerziehende und damit einhergehende Klischees und Vorurteile.

Kommentare

Ähnliche Beiträge