10 entspannte Spielideen für „Müde-Eltern-Tage“

Von Published On: 13. April 2021Kategorien: Alleinerziehend, Familie, Freizeitspaß, Mama0 Kommentare

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Kennst du diese Tage? Du hast keine Energie mehr und allein die bloße Erwähnung eines Fussballs, Fahrrads oder sonstigen Spielsachen, die Bewegung erfordern, lassen dich schon erschöpft aufs Sofa sinken? Genau dafür braucht man faule Spielideen. Spiele, für eben diese Tage, an denen die Energie auf einem absoluten Tiefpunkt ist und man mit dem Kind zum Abschluss des Tages mal ausnahmsweise nicht noch drei Stunden Fangen spielen möchte. Autorin Maike hat ihre Top 10 der faulen Spiele zum abhängen und durchatmen zusammengestellt.

7:20, 7:23, 7:25, 7:28 – okay, reicht dann jetzt auch mit dem täglichen Snooze und Klingel- Battle zwischen meinem Handy und mir. Steh jetzt auf. „Mamaaaaaaa, ich bin waaaaahaaach! Ist das Frühstück fertig?“ Frühstück. Loui hör auf, auf dem Stuhl zu klettern. Du kippst gleich dein Glaaas… um. Boden wischen. Abräumen. Kindergartentasche packen. Zieh dir doch jetzt mal die Schuhe an. Kind in den Kindergarten bringen. Zwischendurch vibriert noch mal das Handy: Breaking News – wieder 22.000 Neuinfektionen. Alles klar. Dann schnell an den Laptop. 7 Stunden Home Office. Laptop aus. Kind abholen. Wieder News: Vielleicht macht der Kindergarten bald wieder zu oder die Betreuungszeit wird zumindest gekürzt. Mensch, super, danke! Ich bin müde. Es regnet. Ab nach Hause. Ich will eigentlich nur liegen. Befürchte aber, das Kind wird sich nicht von der Idee überzeugen lassen, einfach mal was Neues auszuprobieren und um 15 Uhr ins Bett zu gehen. Ich kann nicht mehr. Zeit für ein paar faule Spielideen. Hier sind unsere Top 10 der faulen Spiele für diese allseits bekannten „Ich-kann-nicht- mehr“-Tage:

 

1. Die Fühlbox 


Ganz schnell und einfach gemacht: Schnappt euch einfach einen alten Schuhkarton oder ein leeres Paket und schneidet vorne ein oder zwei Löcher rein, durch die die Hände eures Kindes passen. Jetzt könnt ihr die Fühlbox mit verschiedenen Gegenständen befüllen, die von eurem Kind ertastet und erraten werden müssen. 


2. Wolken gucken 


„Ich sehe eine Wolke, die sieht aus wiieeee – eine Kackwurst. Hahahaha!“ – Louis, 3. Jedes Mal. Fine by me, solang ich dabei liegen kann.

3. Runden rennen auf Zeit


Waaas? Rennen? Ich wollte mich doch nicht bewegen. Keine Angst, du musst nur die Zeit stoppen. Das geht auch im Sitzen. Entspann dich.

4. Basteln


Hoch im Kurs, auch wenn der Thronfolger hier hauptsächlich gern alles zerschneidet, was er in die Finger kriegt. Es muss übrigens auch nicht immer gleich das mega Projekt sein, bei dem das Insta-perfekte, 5-stöckige Puppenhaus mit Jacuzzi und Selfie-Zimmer gebastelt wird. Gerade für die ganz Kleinen, reichen als Bastelmaterialien auch schon mal Klopapierrollen, Pappe und Kleber aus und schon hat man Schmetterlinge, die schneller fertig sind, als die „Ich kann mich heute nicht mehr bewegen“ – 5-Minuten-Terrine. #selfcare

5. Rückenmalen


Absoluter Liebling. Das Kind malt dir mit dem Finger was auf den Rücken und du musst erraten, was es ist. Je nach Alter des Kindes kann man das auch Ausweiten und Wörter oder kurze Sätze auf den Rücken schreiben lassen.

6. Suchauftrag


Findest du einen weißen Stein? Ein gelbe Blume? Einen Tannenzapfen? Oder wenn es besonders lange dauern soll: Einen Steinschleuder-Ast? Ein vierblättriges Kleeblatt? Gold?

7. Sprecht nicht, schweigt still


Die Königsklasse der faulen Spielideen und gleichzeitig auch die schwerste in der Umsetzung – wer am längsten nichts sagen kann! Weltweit versuchen sich täglich immer wieder hunderttausende, verzweifelte, müde Eltern an diesem Spiel, in der Hoffnung auch nur wenige Minuten mucksmäuschenstille Pausen zu erhaschen. Ich weiß noch, wie meine Eltern auf jeder alljährlichen 14-Stunden-Fahrt an den Gardasee irgendwann immer nach diesem letzten Strohhalm gegriffen haben, um wahrscheinlich den Impuls zu überwinden, uns an der nächsten Autobahnraststätte rauszuschmeißen. „Kommt, wir spielen jetzt, wer am längsten nichts sagen kann.“, sagte meine Mutter dann mit flehendem Gesichtsausdruck, während wir 5 (!) Kinder hinten im T9, sonst wahrscheinlich gleich wieder den nächsten Streit darüber angefangen hätten, wer wann seinen blöden Kopf auf wessen Schulter gelegt hat und dass man ja sowieso überhaupt nicht berührt werden will und die jetzt endlich ihren doofen Arm da weg nehmen soll und „Mamaaaaa? Wann sind wir endlich da?“. Da war »Wer am längsten nichts sagen kann« vielleicht nur ein Strohhalm und klar – länger als 2 Minuten hat es sowieso nie angehalten… ABER dann wiederum wissen wir erschöpften Eltern ja auch ganz genau, wie bescheiden man mit der Zeit wird und wie viel wert dann selbst nur 120 Sekunden komplette Stille sein können. 



P.S. 20 extra Actionpunkte, für die, die jetzt auch noch wissen, aus welchem Film der Titel zu diesem Spiel ist.

8. Körper umzeichnen


Man nehme ein altes Laken und lege sich darauf. Schon mal erstes Ziel erreicht: Du liegst. Dein Kind darf nun deinen Körper umzeichnen. Danach malt ihr ihn zusammen aus oder „füllt“ ihn – je nach Alter, Biologie-Kenntnisstand und Zeichentalent.

9. Puppentheater spielen


Wenn du Glück hast, hat dein Kind Lust dazu und du darfst einfach das Publikum sein. Und wer keine Puppen hat, nimmt Stofftiere oder bastelt Sockenpuppen.

10. What’s on my butt?


Dieses Spiel ist die Rettung für Tage an denen dein Kind mit „Spielst du was mit mir?“ um die Ecke kommt, während du eigentlich so ausgelaugt bist, dass du am liebsten nur noch wie ein Baum umfallen und gar nichts mehr tun würdest. Leider hat noch keiner ein „Einfach liegen und nichts sagen“ – Spiel erfunden, auf das irgendein Kind Bock hat, aber »What’s on my butt?« kommt dem auf jedenfall noch am nächsten. Die Regeln sind easy – du fällst wie geplant, wie ein Baum um und bleibst auf dem Sofa, Bett oder sonst wo liegen. Dein Kind darf nun Gegenstände aussuchen, die es dir auf den Po legt, während du raten musst, was es ist. Da niemand einen besonders ausgeprägten Po-Tastsinn hat, ist man automatisch schlecht darin, etwas zu erraten und trifft damit meistens genau den Lachnerv der Kinder. Bonus-Tipp: Kakteen sollte man vorher vielleicht besser wegräumen. 


So, ich hoffe, damit könnt ihr euch inmitten dieser schweren Zeit hier und da doch mal die ein oder andere Pause erschaffen, ohne dass irgendwer dabei zu kurz kommt. »Bedürfnisorientiert« sollte sich nämlich nicht nur auf die Kinder beziehen, sondern auf alle Familienmitglieder. Also lasst auch eure eigenen Bedürfnisse nicht zu kurz kommen. Und für all die Tage, an denen es trotzdem mal zu viel wird, lasst euch gesagt sein – es geht uns allen so! Ihr seid nicht allein. Und ihr schafft das trotzdem!

 

Maike Fröhlingsdorf
Maike lebt in Köln, ist freie Texterin und ist alleinerziehende Mama von Louis. Bevor sie Mama wurde, reiste sie viel durch die Welt und verfasste Texte zum Thema interkulturelle Kommunikation. Hier schreibt sie über das Mama sein, ihr Leben als Alleinerziehende und damit einhergehende Klischees und Vorurteile.

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