Selbstständig und alleinerziehend mit Teenager!? Alles halb so wild | Ein Gespräch mit Musik-Kabarettistin Alexandra Gauger

Von Published On: 7. Oktober 2019Kategorien: Alleinerziehend, Mama, Portraits0 Kommentare

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Manchmal finden sich (alleinerziehende) Mütter von ganz alleine. So war das auch bei Alexandra und mir. Ich habe Alexandra Anfang 2019 kennen gelernt und wir waren schnell bei gemeinsamen Themen. Heute möchten wir euch Alexandra Gauger (52) vorstellen. Selbstständige, größtenteils alleinerziehende Mutter von einer Tochter. Im April 2018 haben sich Alexandra und ihr Mann getrennt. Sie kennt sich also gut damit aus, denn ihre Tochter ist schon fast 13.

Alexandra ist in Karlsruhe aufgewachsen. Die studierte Musiktherapeutin und diplomierte Sängerin hat sich vor etwas über 22 Jahren selbständig gemacht, ursprünglich als Sängerin, arbeitet aber seit einiger Zeit schwerpunktmäßig als Musik-Kabarettistin, was sie mit vollem Herzen und Körpereinsatz lebt! So lange ist sie auch schon Mutter ihrer (fast) Teenager-Tochter.

 

Liebe Alexandra, Du bist vom Vater Deiner 12-jährigen Tochter getrennt und Eure Tochter lebt bei Dir. Wie geht es Euch?

Uns geht´s gut! Nach einer längeren, sehr anstrengenden Trennungsphase, in welcher ich mich erstmal an das alleinerziehende Leben mit allen Herausforderungen gewöhnen musste, habe ich eine Wohnung gefunden und fange langsam an, mein Leben neu zu ordnen. Die Beziehung zu meiner Tochter wird täglich entspannter.

 

Gab es in den letzten Jahren Hürden für dich im Alltag, von denen du das Gefühl hattest die sind wirklich sehr stark von dem alleinerziehend sein gegeben?

Insbesondere die Erziehung meiner „Teenager“- Tochter, ist eine Herausforderung. Gerade der Einfluss der digitalen Medien hat großes Diskussionspotential und fordert viel Klarheit und Stärke.

Das Zeitmanagement ist ebenfalls eine echte Herausforderung. Für mich bedeutet das Alleinerziehend sein nämlich auch, das Arbeiten am Abend – sei es Chorunterricht oder ein Auftritt. Gott sei Dank ist meine Tochter mittlerweile so alt, dass ich sie auch problemlos mal ein paar Stunden alleine lassen, allerdings wäre das so vor zwei Jahren nicht möglich gewesen. Damals und heute bin ich sehr auf die Unterstützung von Freunden und „Babysittern“ angewiesen und musste viel hin und her organisieren.

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Was hast du denn in den letzten Jahren – abgesehen von dem Zeitfaktor – als die herausfordernste Aufgabe im zu zweit sein mit deiner Tochter empfunden?

Die Auseinandersetzung für meine Tochter mit der Trennung ist und war nicht einfach und hat viel Kraft gekostet. Und auch, sich neu finden als Zweierteam. Sie übernimmt auch Aufgaben und entlastet mich ein Stück weit. Auf der anderen Seite ist das Grenzen setzen (ohne zu verhärten, aber trotzdem mit einer entsprechenden Konsequenz) als Alleinerziehend manchmal eine echte Challenge. Das Internet kostet moch gerade ganz schön viel Kraft 🙂 …

 

Ja, und bei dem Anspruch daran, dass alles mit dem Kind läuft, darf man sich selber und die eigenen Bedürfnisse nicht völlig vernachlässigt. Wie schaffst du das?

Ich nehme mir regelmäßig Auszeiten zum Meditieren und mache Yoga. Außerdem treffe und entspanne ich mich gerne mit meinen Freunden.

„Singen ist mein Yoga“

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Und wie bekommst du deine kreative Selbständigkeit und das Mama-Sein unter einen Hut?

Mit ganz viel Disziplin und Gelassenheit. Und natürlich mit der entsprechenden Freude und Liebe zu meinem Beruf als Künstlerin.

 

Wie sieht ein ganz normaler Mama-Tochter-Alltag bei dir aus?

Morgens um halb sieben klingelt der Wecker. Frühstück, Schule… Und ich fange etwa um halb neun an zu arbeiten. Meistens essen wir – je nach Stundenplan – Mittags gemeinsam eine warme (von mir zubereitete) Mahlzeit. Während meine Tochter sich nachmittags mit Freunden trifft und Hausaufgaben macht, widme ich mich wieder meiner Arbeit am Computer oder gebe Gesangsunterricht! Und Abends trifft man mich natürlich öfter Mal auf den deutschsprachigen Kleinkunstbühnen.

 

Das bringt mich zu meiner nächsten Frage: Für alle, die dich noch nicht kennen: Was machst du denn auf den Bühnen dieser Welt?

Ich beschäftige mich in meinen Programmen mit existenziellen Themen. Damit meine ich z.B. die Liebe und die Probleme, davor habe ich über das Glück geredet. Was sind unsere Wünsche? Wo wollen wir hin? Können wir das, was wir erreicht haben genießen? Das Programm, an dem ich aktuell schreibe heißt „Exbombe – Frisch getrennt, total enthemmt“ und befasst sich mit der Trauerarbeit und der Neuorientierung – natürlich immer sehr unterhaltsam und lustig.

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Wow, darf ich dich fragen, wie viel von deinem eigenen Leben in den Programmen steckt?

Alles, was ich schreibe, hat autobiografischen Hintergrund und ist sehr persönlich, aber nicht privat.

 

Wo können wir dich als nächstes Live sehen?

Ich werde am 15. Oktober in Köln im Senftöpfchen meine letzte Vorstellung vom aktuellen Programm spielen und freue mich riesig auf euern Besuch! Kommt gerne vorbei!

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Alexandra im Netz

Mehr zu Alexandra findet ihr bei uns auf Mami Connection auf ihrer Website, bei Facebook,  Youtube & Instagram

 

Liebe Alexandra, vielen Dank für das nette und offene Gespräch!

Sabine Gärtner
Mama-Sein ist für mich eine unglaubliche Bereicherung. Aufregend und wunderschön zugleich! MamiConnection soll für Mütter sein, denen es ganz genau so geht und die auf der Suche nach Gleichgesinnten sind. Ich habe Marketing und Kommunikation studiert und anschließend bei einem Label von Sony Music sowie bei einer Live-Marketing Agentur gearbeitet. Seit der Geburt meines Sohnes blogge ich über unsere Reisen und über das Leben mit Kind. Ich arbeite als Dozentin an einer Akademie und bin in Teilzeit als Marketing Managerin tätig. Mit meinem Sohn (6) lebe ich in Köln. Ich bin gern zuhause, reise aber mindestens genau so gerne. Ich bin ein Kind der Achtziger. Neben einer Leidenschaft für Musik habe ich eine Schwäche für gutes Lakritz. Wasser ist mein Element (schwimmen, surfen, tauchen). Besonders auftanken lässt mich die Ruhe und Weitsicht am Meer - hier fühle ich mich richtig frei. Ich bin ein Sommer-Kind, liebe aber ebenso die besinnliche und gemütliche Weihnachtszeit. Mit Yoga kann ich den Herausforderungen des Alltags ein Stück weit entfliehen und den Moment in vollen Zügen genießen.

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