Frühkindliche Entwicklung: Was braucht dein Baby im vierten Monat?

Von Published On: 1. September 2021Kategorien: Kolumne, Mama0 Kommentare

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Wie entwickelt sich dein Baby? Was kannst du tun, um es bei seiner Entwicklung zu unterstützen? Eltern machen sich meist viele Gedanken um ihre Kleinen. In der Kolumne „Was braucht dein Baby?“ erklären wir, was in den ersten 12 Monaten alles passiert. Ganz wichtig: Die Entwicklung der Kinder folgt keinem starren Ablauf. Zeitliche Angaben sind nur eine grobe Orientierung. Manche Kinder sind früher dran oder später – das ist völlig normal!

Die ersten drei Monate im Leben eines Babys werden manchmal als das vierte Schwangerschaftstrimester bezeichnet. Es ist die Zeit der Anpassung an unsere Welt. Außer den Eltern und der direkten Umgebung nehmen die Kleinen noch nicht viel wahr. Im vierten Monat fängt dein Baby nun an, sich immer mehr für seine Umwelt zu interessieren. Sein Sehvermögen verbessert sich nun, es beobachtet dich, wenn du an ihm vorbeiläufst, und es erkundet Gegenstände mit Mund und Händen.

Spielen und Motorik

Dein Baby wendet sich der Welt zu, möchte erkunden, entdecken und erforschen. Es beginnt jetzt, gezielt nach Gegenständen zu greifen, zuerst mit beiden Händen, später mit einer. In diesem Alter braucht es keineswegs Massen an Spielzeug. Ein paar kleine Dinge zur Beschäftigung reichen aus.

In den ersten drei Monaten findet dein Baby schwarz-weiß-Kontraste noch besonders spannend. Mit der Verbesserung seines Sehvermögens interessiert es sich nun zunehmend für andere Farben – besonders die kräftigen Primärfarben Rot, Blau und Gelb haben es ihm angetan. Spielzeug aus dieser Farbpalette ist daher besonders interessant für dein Kleines.

Am besten achtest du beim Kauf auf Prüfsiegel, die Schadstofffreiheit garantieren. Natürlich sollten keine verschluckbaren Kleinteile dabei sein. Babys stecken einfach alles in den Mund! Mit spannendem Spielzeug und in sicherer Umgebung kann sich dein Baby vielleicht jetzt schon für fünf bis zehn Minuten allein beschäftigen.

Babys brauchen eine gesunde Mischung aus Spielzeit und Ruhepause. Manche Babys sind besonders schnell überreizt und genießen nach einem aufregenden Spiel mit dir eine Pause ohne äußere Reize und Ansprache – auf ihrer Babydecke, im Stubenwagen oder bei dir im Tragetuch – je nach Charakter und Nähebedürfnis deines Kleinen.

 

 

Einschlafen und durchschlafen

„Und, schläft dein Baby schon durch?“ – Diese Frage scheint Bekannte, Familie, die Bäckerin, den Kioskbesitzer und die halbe Welt brennend zu interessieren. Lass dich nicht verunsichern. Viele Kinder in diesem Alter wachen nachts noch häufig auf. Wann ein Baby in der Lage ist, durchzuschlafen, hängt von einem Entwicklungsprozess ab, der nicht von außen zu beeinflussen ist. Übrigens: Unter „durchschlafen“ werden sechs Stunden ohne Unterbrechung verstanden.

Babys lieben Rituale. Sie geben ihnen Halt und Sicherheit. Ein passendes Ritual abends signalisiert deinem Kind, dass jetzt die Nacht beginnt. Ein solche Ritual sollte keine Aufregung verbreiten. Wilde Spiele kurz vorm Schlafen sind nicht geeignet. Manche Babys mögen es, abends kurz gebadet zu werden, andere lieben es, wenn Mama und Papa für sie singen. Bestimmt findet ihr ein Ritual, das am besten zu euch und eurem Alltag passt.

Manche Babys besitzen schon früh die Fähigkeit zur Selbstregulierung. Sie können recht selbstständig einschlafen. Andere brauchen dafür Hilfe von ihren Bezugspersonen. Was dein Baby zum Einschlafen braucht, hängt stark von seiner Persönlichkeit ab. Manche Babys brauchen zu anfangs sehr viel Nähe und Körperkontakt und sollten das auch bekommen. So fühlen sie sich sicher und lernen, das Einschlafen nichts Angsteinflößendes sein muss.

Du kannst immer wieder neu testen, wie viel Hilfe dein Baby noch braucht.


„Das ständige Ausloten des kindlichen Entwicklungsraumes lohnt sich nicht nur für die Eltern, sondern auch für das Kind, denn jeder gelungene Schritt in die Selbstständigkeit stärkt das Selbstvertrauen des Kindes“

(Remo H. Largo: Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren)


Wenn dein Baby also mit vier Monaten noch ausschließlich auf deinem Arm in den Schlaf findet, kann das in wenigen Wochen schon ganz anders aussehen. Vielleicht schläft dein Kind dann bereits kuschelnd mit dir im Bett ein.

Beziehung und Nähe

Dein Baby ist jetzt an der Welt interessiert. Während es in seinen ersten Lebenswochen noch fast ausschließlich auf euch als Eltern ausgerichtet war, möchte es jetzt seine Umgebung erkunden. Dabei seid ihr als Bezugspersonen der sichere Hafen für euer Kleines. Wenn es müde, ängstlich oder überreizt ist, braucht es eure Nähe, um sich zu beruhigen.

Nimm dein Baby doch mal mit auf Erkundungstour durch euer Zuhause. Auf dem Arm kann man so viele Sachen entdecken! Dein Baby freut sich, wenn du dabei viel mit ihm sprichst und ihm erklärst, was zu sehen ist. Bestimmt hört es dir aufmerksam zu.

Jetzt sind außerdem richtige kleine Gespräche miteinander möglich. Babys wollen gespiegelt werden: Sie sind entzückt, wenn ihre Eltern die Laute nachahmen, die sie von sich geben. Streck doch mal deine Zunge raus und schau, was passiert. Viele Babys finden das ausgesprochen interessant und versuchen, ihre Eltern zu imitieren.


Diese Kolumne entsteht in Zusammenarbeit mit Lamaze. Die Spielzeuge von Lamaze sind auf dein Baby und seine Entwicklung abgestimmt. Sie unterstützen durch leuchtende Farben, Kontraste und spannende Materialien die Sinnentwicklung deines Babys.

Du möchtest dich noch mehr mit dem Thema beschäftigen? Hier findest du unseren Literaturtipp: Remo H. Largo: Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren. München: Piper Verlag.

Charlotte Hildebrand
2013 wurde ich Mama eines Mädchens und war damals im Alter von 29 die erste Mama in meinem engeren Freundeskreis. Glücklicherweise habe ich im Vorbereitungskurs zwei tolle, werdende Mamas kennengelernt. Wir konnten uns von Sekunde eins an bis heute über das Muttersein austauschen. Und das war für mich zehn Mal wichtiger als jeder Elternratgeber. 2016 kam ein zweites Mädchen dazu und beide fordern mich ebenso, wie sie mich unheimlich glücklich machen. Ich habe Media Management studiert und danach bei einem großen Musiklabel in Köln gearbeitet. Seit der Geburt meiner ersten Tochter bin ich selbstständige PR Frau, Online Marketing Consultant und Dozentin. Ich liebe es, Musik zu entdecken und auch selbst zu machen. Zu Hause geht das am besten am Klavier oder an der Gitarre und mit meiner Stimme. Kein Wunder also, dass auch meine Mädchen ständig ein Lied auf den Lippen haben.

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