UNTER UNS – Schauspielerin Tabea Heynig über spätes Babyglück & eine Herzensangelegenheit

Von Published On: 10. Juli 2020Kategorien: Portraits0 Kommentare

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Vor zwei Tagen bekam ich einen Anruf von der lieben Tabea, die den meisten von euch sicherlich in der Rolle der Britta Schönfeld bei „Unter uns“ bekannt ist. Privat genießt die 49-jährige Schauspielerin und Mama ihr Familienglück mit Sohn Monty (2) und Ehemann Oliver. Wir haben die sympathische Wahl-Bonnerin zuletzt auf einem Mama-Event kennen lernen dürfen. Und als Tabea mich neulich kontaktierte und mir von ihrem Herzensprojekt erzählte, war ich direkt Feuer und Flamme. Denn Tabea setzt sich für ein krankes Mädchen ein, um das Leben der Kleinen zu retten. Hier erzählt sie uns von ihrem späten Babyglück, wie sie die schwerkranke Hanna unterstützt und wie sie das Mamasein verändert hat.

Liebe Tabea, erzähl uns ein bisschen von dir… Wo kommst du her und was hat dich dazu bewegt, nach Köln zu ziehen?

Geboren bin ich in Mannheim, aufgewachsen in einem kleinen Dorf Edingen-Neckarhausen , das liegt am Neckar zwischen Mannheim & Heidelberg. In Heidelberg ging ich ins Gymnasium! Ein Tag nach meinem Abitur 1990 ging ich nach Ibiza! ( wir fuhren in einem Renault 5-ohne Handy, ohne Navy  & ohne Kreditkarten) Danach folgte Mailand, wo ich auch eine Sprachenschule besuchte! Ich liebe italienisch! Später durfte ich in Rom auf Italienisch Theater spielen. In München ging’s auf die Schauspielschule. Es folgte dort die erste größere Rolle im TV… dann kam Berlin, dort habe ich wohl immer noch meinen größten Freundeskreis… viele meiner Freundinnen sind auch relativ spät Mamis geworden & versorgen mich gerne mit Tips & Babysachen! Nach Köln kam ich vor 10 Jahren durch „Unter uns“. Als Monty 4 Monate alt war sind wir nach Bonn gezogen.
 

Am vergangenen Mittwoch hast du dich mit einer ganz wichtigen Herzensangelegenheit an mich gewandt. Magst du dazu etwas mehr erzählen?

Hanna leidet an SMA Typ1, das ist die schwereste Form spinaler Muskelathrophie! Die Gentherapie „Zolgensma“/Novartis kann Hanna durch eine einmalige Infusion retten! Doch die lebensrettende Infusion kostet 2.000 000 € und wird in England nicht von der Krankenkasse bezahlt ! Hanna ist jetzt schon 15 Monate alt & das Medikament sollte vor dem 2. Lebensjahr verabreicht werden! Die Zeit läuft!!!

Ein wahrer Wettlauf gegen die zeit! Wie bist du auf das Schicksal der kleinen Hanna aufmerksam geworden und stehst du selbst auch in direktem Kontakt zu ihr und ihrer Familie in London?

Tatsächlich ,bin ich wie einige andere Prominente angeschrieben worden ! Hinter @hanna_will_leben stehen Mamis (auch Mamamafia genannt), die sich unermüdlich für Hanna einsetzen! Allen voran Katja Schmidt & die Anwältin Kinga Bertram, die auch wiederum Ansprechpartnerin bei der Deutschen Muskelstiftung ist, die die Deutschen Spendenkonten eingerichtet hat! Wir sind alle in ständigem Austausch – natürlich auch per Video-Telefonie nach London … Über @power_for_hanna kann man direkt auch mit Hannas Eltern Kontakt aufnehmen, die Seite ist dann aber auf Englisch/Polnisch.

 

Als Mama geht einem diese schlimme Situation viel näher, oder?

Wahrscheinlich hat man als Mama/Papa einen stärkeren Bezug: Wenn Monty betroffen wäre, wären wir genauso auf Spendengelder angewiesen gewesen & ich wäre dankbar für jede Unterstützung, auch mental. Erst seit Mai ist Zolgensma in Europa zugelassen & wird in Deutschland von der Krankenkasse übernommen! Ich bewundere Magdalena, Hannas Mama, wie sie 24/7 die Pflege von Hanna meistert – zwischen Hoffnung & Ohnmacht! Wir können Hanna retten, wir brauchen Reichweite! Fast die Hälfte des Geldes ist schon zusammengekommen!

 

Die traurige Wahrheit ist ja, dass die lebensrettende Spritze so unglaublich teuer ist. Hast du dafür eine Erklärung?

SMA Typ 1, ist eine eher seltenere Krankheit! Daher ist der Verdienst der Pharmaindustrie im Verhältnis zu anderen Medikamenten/Impfstoffen eher gering! Ob das diesen absurd hohen Preis rechtfertigt, ist mehr als fraglich!

Wie kann jede von uns unterstützen? Gibt es ein Spendenkonto?

Die Deutsche Muskelstiftung hat 3 Konten errichtet:
 
 
 
Über @hanna_will_leben kann man direkt auf den Moneypool einzahlen & jederzeit den Spendenstand einsehen! Der gesamte aktuelle Spendenstand liegt heute morgen bei 44,36%! Auch das wird auf @hanna_will_leben regelmäßig veröffentlicht! 
 
Ich weiß , dass durch Corona viele selbst finanziell betroffen sind, aber es gibt auch noch die Seite @versteigerung_hanna_will_leben , dort kann man Spielzeug, Baby- & Kindersachen oder auch Kosmetikprodukte ver-& ersteigern! Der Erlös geht zu 100% auf Hannas Money Pool! Vielleicht haben auch einige von euch etwas für die Versteigerung! Spenden können zudem abgesetzt werden.

 

Wow, das klingt toll! Am 18. Juli feierst du einen runden – wir dürfen es verraten: deinen 50. – Geburtstag. Was wäre das größte Geschenk für dich?

Natürlich wünsche ich mir Gesundheit, damit ich vielleicht erlebe, wie ich Großmutter werde! Aber im Moment wünsche ich mir, dass wir Hanna & viele andere Kinder retten können. 

Du bist selbst erst mit 47 Mama geworden. Monty war und ist ein absolutes Wunschkind – Für deinen Mann Oliver und dich ist ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Wie hast du reagiert, als klar war, dass du schwanger bist und war die späte Schwangerschaft ein großes Risiko für euch?

Meine Schwangerschaft war super! Mein allergrößter Traum ging in Erfüllung! Im Vorfeld war es schwierig, ob es überhaupt klappt…was wenn nicht … ,vielleicht wäre ich daran zerbrochen, vielleicht wäre meine Beziehung zerbrochen, da mein Mann auch einen sehr großen Kinderwunsch hatte…da entsteht schon ein großer Druck! In Deutschland ist die Versorgung bei Risikoschwangerschaften top! Ich habe meine Schwangerschaft wirklich genossen! Trotz der Frodofüsse & Elefantritis… ich hatte die geschwollensten Füße & Waden, die ihr euch vorstellen könnt.

Hat Monty deine Sicht auf die Welt verändert?

Ich bin dankbar, das ich Mama sein darf! Ich habe auch für andere Menschen mehr Verständnis, das fängt z.B. bei meiner eigenen Mutter an! Natürlich mache ich mir auch Gedanken über Nachhaltigkeit…
 

Das klingt schön! Sich um ein Baby zu kümmern kann sehr anstrengend sein. Stillen, Schlafmangel… manchmal fühlt man sich wie ein Zombie. Hattest du Angst, dass ein Kind die Konzentration auf die Arbeit erschweren oder mindern könnte?

Zombie ,haha … ja  ich wollte es vorher nicht wirklich glauben, das mit dem Schlafentzug! Konnte ich doch sonst auch mit wenig Schlaf immer pünktlich zum Dreh erscheinen! Monty hat mich förmlich ausgesaugt… Ich kämpfe jetzt noch damit wieder zuzunehmen! Im Beruf dagegen bin ich entspannter geworden! Das sagen auch meine Regiseurinnen! Es ist ja nicht mehr das Wichtigste! Da mein Mann selbständig ist & ich auch nie den ganzen Tag drehe lassen sich – in Kombination mit der Kita – Beruf & Kind verwirklichen!  

Was ist für dich die größte Herausforderung als Mama?

Leider bin ich ein sehr ängstlicher Mensch, ich möchte das auf keinen Fall auf Monty übertragen! Loslassen lernen… Geduld, wenn ein Schuh anziehen eine gefühlte Stunde dauert oder die Sonnencreme-Prozedur im ganzen Freibad zu hören ist… Monty ist ja gerade mitten in der Trotzphase! Also die richtige Balance in der Erziehung zu finden! 

Oh ja, ich kenne sie auch als „terrible two“ und erinnere mich noch gut….. Und was ist das Schönste am Mamasein?

Wenn Monty’s Ärmchen sich um mich schlingen, mich seine kleinen Fingerchen berühren und ich ihn zum Lachen bringe!

Wie wunderbar! Danke, liebe Tabea!

Ich bedanke mich von ganzem ? für dieses Interview

Sabine Gärtner
Mama-Sein ist für mich eine unglaubliche Bereicherung. Aufregend und wunderschön zugleich! MamiConnection soll für Mütter sein, denen es ganz genau so geht und die auf der Suche nach Gleichgesinnten sind. Ich habe Marketing und Kommunikation studiert und anschließend bei einem Label von Sony Music sowie bei einer Live-Marketing Agentur gearbeitet. Seit der Geburt meines Sohnes blogge ich über unsere Reisen und über das Leben mit Kind. Ich arbeite als Dozentin an einer Akademie und bin in Teilzeit als Marketing Managerin tätig. Mit meinem Sohn (6) lebe ich in Köln. Ich bin gern zuhause, reise aber mindestens genau so gerne. Ich bin ein Kind der Achtziger. Neben einer Leidenschaft für Musik habe ich eine Schwäche für gutes Lakritz. Wasser ist mein Element (schwimmen, surfen, tauchen). Besonders auftanken lässt mich die Ruhe und Weitsicht am Meer - hier fühle ich mich richtig frei. Ich bin ein Sommer-Kind, liebe aber ebenso die besinnliche und gemütliche Weihnachtszeit. Mit Yoga kann ich den Herausforderungen des Alltags ein Stück weit entfliehen und den Moment in vollen Zügen genießen.

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