Ab in den Norden | Beachfeeling & Mami-Auszeit in Holland

Von Published On: 6. Mai 2019Kategorien: Gastbeitrag, Mama, Reisen0 Kommentare

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Holland ist eines der Lieblingsurlaubsziele der Deutschen (auch wenn wir es selten zugeben). Ob es an den langen Küsten, den schönen Tulpenfeldern oder einfach der inneren Einstellung liegt, weiß man nicht. Aber wer nach Holland fährt, um Urlaub zu machen, den empfangen Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit. Kinder sind hier selbstverständlich und sogar in den hippsten Strandbars findet sich noch eine Kinderspielecke. Von Köln aus sind die kilometerlangen Sandstrände dann auch nur ca. 2,5 Std. entfernt. Grund genug, um sich mal für eine Auszeit in Form eines verlängerten Wochenendes ins Auto zu setzen und loszufahren.

 

Wer Mutter eines „Dazwischen-Kindes“ ist, hat die Qual der Wahl. Kinder zwischen fünf und sechs Jahren stecken noch in der Niedlich-Phase und genießen entspannte, kleinkindliche Freuden genauso wie sie nach dem großen Abenteuer suchen. Action darf hier also auch nicht fehlen. Zugleich müssen wir die kleinen Kinder unserer Freunde auch bespaßen – eine Herausforderung? Von wegen! Hier ein „Machen-Wir- Bald-Wieder-Bericht“ für alle mit Kindern im Alter von 2 – 14 Jahren! Noord- Holland im Schnelldurchgang.

Eine Nacht im Pipowagen – besser geht’s nicht

Spontan gebucht und ein absoluter Glücksgriff war der Pipowagon in Waarland (ca. 25 Minuten vom Meer entfernt). Ein Pipowagen ist eine Mischung aus Zirkuswagen und Camper. Für eine Familien bedeutet das Spaß aber der ersten Minute. Bereits bei der Ankunft wurden wir von der liebenswürdigen Besitzerin der Pipowagens – Irma – und ihrem Golden Retriever Tess begrüßt. Auf dem Grundstück steht das Haus von Irma und Jack sowie ein Pool, ein Whirlpool, ein riesiger Garten mit Spielgeräten, einem Trampolin, einem Baumhaus, aus dem man sich abseilen kann, sowie dem Pipowagen mit einem eigenen kleinen (eingezäunten) Garten, einem Gewächshaus mit Sitzecke, einer Hängematte sowie Sitzmöglichkeiten. Der Pipowagen selbst ist klein, aber mit so viel Liebe zum Detail eingerichtet, dass er von der ersten Minute an unser Zuhause wurde. Die Einrichtung ist hell und freundlich, ein kleiner Ofen steht in der Ecke des Wohn-/Esszimmers, Bier und Wein sowie ein Fruchtdrink für unsere Kleine sind bereits kaltgestellt. In einem der Zimmer befindet sich ein Hochbett, das andere Zimmer mussten wir erst einmal suchen, denn es verbarg sich hinter holzgeschnitzten Türen, die man aufmachen konnte, um dann direkt ins Bett zu fallen. Auch im Wagen befindet sich eine Toilette und eine Dusche. Für Kinder (und Erwachsene) ein Paradies! Tess, der Haushund, wartete bereits am nächsten Tag vor dem Pipowagen um zu spielen und Hund und Kind waren dann erst einmal eine Stunde in und um den Wagen unterwegs und beschäftigt. Leider kamen wir so spät an, dass wir den Whirlpool nicht mehr nutzen konnten, aber wären wir auch nur 2 Stunden früher gekommen, man hätte uns alle im Whirlpool gefunden. Dieser steht direkt neben einem Pool, der dieses Frühjahr neu hergerichtet wird und auch hier öffnet sich eine magische Box und Irma zaubert jede Menge Wasserspielzeug und Lumas zu Tage. Warum hatten wir unseren Urlaub eigentlich nicht hier geplant?

https://www.waarlandelijk.nl/

Land de Fluwel – ein Abenteuerspielplatz der Extraklasse!

Völlig überraschend für uns war der Besuch des Land van Fluwel in Sint Martinzee. Was wir erwartet hatten: Eine Art Open Air Museum zur Tulpe, einen Spielplatz und einige Tulpenfelder. Was wir bekommen haben: ein Kind, das mit einem Kinder-Audio-Guide fast eine Stunde lang die Geschichte der Tulpe verfolgte (wir schlichen andächtig hinter ihr her, um diesen seltenen Augenblick der Selbstbeschäftigung und Begeisterung nicht zu stören!), einen der interessantesten Barfuß-Parcours, die höchste Rutsche bis dato und einen Abenteuerspielplatz, bei dem wir als Erwachsene ungern wieder gehen wollten.

Das Land van Fluwel ist in der Tat fast ein Ganz-Tages-Ausflugsziel. Bereits die Anfahrt erfolgte durch endlos scheinende Tulpenfelder. Hier reihte sich eine Tulpe neben der anderen, eine unendliche Farbenpracht wirkte wie ein herabgefallener Regenbogen und natürlich war dies ein idealer Ort für Instagram-taugliche Familienfotos (die bei uns in einem traditionellen Fotoalbum landen werden, ich gebe es zu). Angekommen fanden wir neben einem schön gestalteten, teilweise interaktiven Weg durch einen Wald, in dem die Historie der Tulpe erklärt wurde, ein kleines Café, in dass wir (die Erziehungsberechtigten) sich dann später auch zurückzogen. Warum? Weil wir nach über drei Stunden klettern, Kettcarfahren, Höhlenerforschen und See-Überquerungen einfach happy waren, dass die Kids immer noch nicht genug davon hatten.

Neben einem „normalen“ Spielplatz finden sich hier ein Naturspielplatz mit einem See und einer Insel, die es geschickt zu erreichen gilt (über Seile oder Steine), einer kleinen Fähre, einigen Traktoren (in Lebensgröße) sowie einem großen und kleinen Kettcar-Park (also irgendwann verlor ich meinen Mann und den Überblick dort). Neu ist hier der Kletterparcour, den sogar jüngere Kinder (ab ca. fünf Jahren) bewältigen können. Doch fast am Spannendsten für uns war der Barfußweg, denn er führt durch den ganzen Park und fördert an einigen Stellen die Geschicklichkeit. Eine tolle Erfahrung für die Kids!

Der krönende Abschluss war die Mega-Rutsche. Sie ist hoch, aber nicht zu schnell, aber doch schnell genug, um die Kids dazu zu bringen mehr als acht Mal (!) die gefühlten 500 Stufen zu erklimmen um sich dann juchzend in die Röhre zu werfen. Von oben hat man übrigens einen herrlichen Ausblick und nach diesem Ausflug habe ich mir das Bauch-Beine-Po-Programm für den Abend dann sparen können.

Uneingeschränkt empfehlenswert!

http://www.landvanfluwel.nl/

Hollands größter Schmetterlingsgarten

Vlindorado liegt in Waarland und ist ein Schmetterlingspark, bei dem die Kids aber auch die (hungrigen) Goldfische füttern dürfen. Es macht Spaß durch Hollands größten, überdachten Schmetterlingsgarten zu schlendern und die unterschiedlichen Arten von Schmetterlingen, Fischen, Vögeln und Schildkröten zu suchen, finden und zu beobachten. Auch die „Schlüpfstation“ ist für Kinder hochinteressant, da hier jede Woche über 400 Larven aus unterschiedlichen Ländern dazukommen. Der Vlindertuin Vlindorado hat zudem ein kleines Café und einen kleinen (Indoor-) Spielplatz, der sich direkt neben der Terasse befindet, wo Eltern und Kinder gleichzeitig eine Auszeit bekommen.

https://www.vlindorado.nl/

Für Regentage: Der Holle Bolle Boom

Wenn das Wetter mal schlecht sein sollte, ist man schnell im De Holle Bolle Boom – ein Spieleparadies gleichermaßen. Etwas in die Jahre gekommen, aber immer noch ein Spaß für sogar die ganz Kleinen. Das Holle Bolle hat drei Bereiche – einen Outdoorbereich (ab Ende April geöffnet), einen Indoor-Spielebereich (vergleichbar mit unseren deutschen Indoor-Spielplätzen) und das „Schwimmbad“. Hier gibt es einen großen Kleinkinderpool (20 cm Wassertiefe), bei dem die Kids auf Raupen, in Raumschiffen oder auf kleinen Rutschen unterwegs sind, während die größeren auf einer kleinen Mayapyramide mit dem „Badewannenwasserfall“ spielen. Daneben gibt es noch ein tieferes Becken, bei dem alle größeren Kids (mit und ohne Schwimmflügel) tauchen, springen und spielen können. Das Highlight für die etwas älteren Kids (ich würde sagen, ab ca. 3 Jahren) sind die Rutschen. Zwei offene Rutschen laden zum Wettrutschen ein, während die Disco-Rutsche für alle Kids und Eltern Spaß bedeutet. Das Holle Bolle Schwimmbad ist tropisch warm und einfach eine nette Abwechslung bei Regenwetter. Preislich ist De Holle Bolle Boom ebenfalls attraktiv, denn neben Tickets für alle drei Attraktionen zahlt man für eine Attraktion (z.B. das Bad zwar 8,90 Euro für Kids, dafür aber nur 3,70 Euro für Erwachsene).

https://www.hollebolleboom.nl/

Strand, Strand, Strand

Der EIGENTLICHE Grund, warum wir immer wieder nach Noordholland kommen – Strände, so weit das Auge reicht. Sand, der so fein ist wie der Sand auf den Malediven. Strandcafés, die schick, gechillt und kinderfreundlich sind, frische Luft und Chill-Out für’s Auge und Herz. Noord-Holland hat unser Herz erobert.

Das besondere an der noordholländischen Küste ist, dass rund um Bergen ein sehr großer Teil nicht per Auto erreicht werden kann, sondern nur zu Fuß oder mit dem Rad. Wir machen uns jedes Jahr einen Spaß daraus und lassen einen der Papas das Bakfiets (inkl. Kindern, Strandtaschen und – buddelsachen) fahren und mit älteren Kindern macht auch ein Familien-Tandem Freude (die Kids können, müssen aber nicht strampeln).

In dem Örtchen Schoorl findet sich die Klimduin. Eine der höchsten Dünen in diesem Gebiet. Hoch und Holland, passt das zusammen? In der Tat, Holland ist nicht gerade für seine Skiberge bekannt, aber diese Gegend hat es in sich, denn hier gibt es eine wundervolle Dünenlandschaft mit vielen, hohen, Dünen, die diese Gegend so bezaubernd wirken lassen. Für eine Durchschnitts-Stadt-Familie aber alles zu machen und so können wir folgende Tipps geben:

  • Wer bereits das Land de Fluwel besucht, kann danach direkt einen Abstecher zum Meer machen. Eigentlich bietet sich hier Sint Martinzee an, aber durch Zufall sind wir eine Ortschaft weitergefahren und in Petten gelandet. Was wir hier gefunden haben, seht ihr in den Bildern – eine riesige Schaukel, einen langen, entspannten Strand und jede Menge Spaß.

  • Weiter nördlich liegt Callantsoog. Hier haben wir nur einen kleinen Abstecher gemacht, da wir nach Den Helder gefahren sind. Der Ort ist zauberhaft und einen Besuch wert. Hier finden über das Jahr verteilt auch viele Veranstaltungen statt – vorher mal in den Veranstaltungskalender schauen lohnt sich!

  • Bergen aan Zee. Bekannt wie ein bunter Hund und dennoch immer wieder herrlich. Hier kann man nah am Meer parken und auch mit dem Kinderwagen kommt man schnell an den Strand (und ins nächste Strandcafé mit Chillout-Musik, guten Drinks und der besten Strand- Spiel-Ratio).

 

Entspannt übernachten

An der holländischen Küste gibt es mehrere Orte, die sowohl Hotels als Unterkunft anbieten, als auch die, in Holland so beliebten, Ferienparks. Wir haben bisher gute Erfahrungen gemacht mit Einzelunterkünften (Ferienhäusern), als auch mit Roompot, die direkt in Schoorl einen Ferienpark haben. Die Häuser sind modern und stylisch eingerichtet, der Park überschaubar und direkt am Klabouterweg, den wir allen Familien nur empfehlen können. Einziger „Nachteil“: es gibt keine Extras für Kinder, jedoch ist der Waldspielplatz keine zwei Minuten zu Fuß entfernt. Wir waren dort für ein langes Wochenende und haben herrlich ruhig (und absolut bezahlbar) geschlafen.

Wer Ferienunterkünfte sucht, kann hier mal bei www.aanzee.com oder unter www.airbnb.com nachsehen. Viele Unterkünfte bieten auch einen schönen Garten an – das Trampolin im Garten war für uns ein echtes Plus, wenn es darum ging, die Kinder müde zu machen!

Unser Tipp: nicht warten, wenig einpacken, losfahren und die frische Meeresluft genießen! Holland wir kommen wieder…


Christine ist Mama eines sechsjährigen Mädchens und führt in Düsseldorf ihre eigene PR Agentur. Mit Christine kann man wunderbar wild zu Dinosaurier Hardrock tanzen und genauso gut nachts über Gott und die Welt sinnieren. Für uns hat sie Noord Holland unter die Lupe genommen und wird auch in Zukunft öfters mal für uns berichten.

Christine Heitzig
Christine ist Mama eines achtjährigen Mädchens und führt in Düsseldorf ihre eigene PR Agentur. Mit Christine kann man wunderbar wild zu Dinosaurier Hardrock tanzen und genauso gut nachts über Gott und die Welt sinnieren. Für uns hat sie übrigens auch Noord Holland unter die Lupe genommen, sich mit dem Thema Freizeitparks auseinandergesetzt und dem Cirque du Soleil einen Besuch abgestattet.

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